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2021 – Das Jahr der Wachablösung?
von Matthias Nientiedt | 10.Dezember 2020
Quelle: Pixabay
Die Tennis-Saison 2020 ist mit den ATP-Finals in London zu Ende gegangen. Der Russe Daniil Medvedev holte sich im Endspiel gegen den Österreicher Dominic Thiem den Titel. Ein Duell zweier Next-Gen-Spieler. Damit trat Medvedev die Nachfolge von Stefanos Tsitsipas an, der das Turnier 2019 gewinnen konnte. 2018 triumphierte Alexander Zverev. Der Hamburger holte sich in London den ersten großen Titel seiner Karriere neben seinen Masters-Erfolgen. Auch 2017 sollte erwähnt werden. Da gewann Grigor Dimitrov aus Bulgarien. Bei den ATP-Finals, so sieht es zumindest aus, wurde der Generationenwechsel weg von den Big Four bereits vollzogen.
Fingerzeig in Australien?
Rafael Nadal beispielsweise, der 20-fache Major-Sieger aus Mallorca, konnte den Jahresabschluss noch nie für sich entscheiden. Von den Dominatoren einer ganzen Generation triumphierte Andy Murray zuletzt im Jahr 2016. Es scheint fast so, als hätten die jungen Wilden im Endspurt des Jahres den längeren Atem. Doch warum ist das bei den Grand-Slam-Turnieren nicht der Fall? Das erste Major des Jahres 2021 wird in Melbourne mit den Australian Open ausgetragen. Die Top-Favoriten sind laut der Tennis-Wetten auf https://extra.bet365.com/news/de/ einmal mehr Djokovic (2,10) und Nadal (6,50) sowie Rückkehrer Roger Federer (7,00). Von der nächsten Generation zählen mittlerweile auch Thiem (6,50) und Medvedev (7,00) dazu (Stand: 10.12.).
Das ist aber schon seit längerer Zeit der Fall. Auf den Platz bringen konnte die Favoritenrolle bei Grand-Slam-Turnieren bislang nur Thiem mit seinem Triumph bei den US Open. Ansonsten mangelt es der Next Gen meist noch an Konstanz. Die Siegerliste in Melbourne wird klar von Novak Djokovic dominiert, der das Turnier siebenmal in den letzten zehn Jahren gewinnen konnte. Bei den French Open ist die Dominanz von Nadal noch erdrückender. Der Sandplatzkönig triumphierte neunmal bei den letzten elf Ausgaben. Es wird spannend, ob die Dominanz der beiden Topspieler im Jahr 2021 enden wird. Man darf es zumindest bezweifeln.
Quelle: Pixabay
Im Ranking bleibt alles beim Alten
Schaut man sich die ATP-Weltrangliste unter https://www.sport1.de/tennis/atp/ an, ist die Bewertung der Buchmacher nur logisch. Djokovic führt das Ranking mit großem Vorsprung auf Nadal an. Erst dahinter rangieren Thiem und Medvedev. Selbst ein Roger Federer, der im Jahr 2020 lediglich an den Australian Open teilgenommen hat, rangiert noch vor Spielern wie Tsitsipas und Alexander Zverev. Wann sich das ändern wird, steht in den Sternen. Djokovic ist mittlerweile 33 Jahre alt und wird nicht mehr ewig auf dem Court stehen. Selbiges gilt für den 34-jährigen Nadal. Aber müssen die Dominatoren der vergangenen Jahre erst zurücktreten, damit die nächste Generation das Zepter übernehmen kann?
Das Jahr 2021 wird ganz entscheidend. Thiem, das hat man bei den US Open gesehen, ist auf dem besten Weg, sich in der Weltspitze festzusetzen. Der kicker berichtete auf https://www.kicker.de/ sogar vom Verlierer-Image, das der Österreicher endlich ablegen konnte. Thiem steht eine glorreiche Karriere bevor. Er gilt nicht umsonst als kommende Nummer eins. Medvedev steht ihm da in kaum was nach, wobei der Russe noch auf seinen ersten Major-Erfolg warten muss.
Jetzt oder nie
So wie die deutsche Tennis-Hoffnung Alexander Zverev. Der Hamburger steht vielleicht sinnbildlich für eine ganze Generation. Hochveranlagt, doch in den entscheidenden Momenten einfach nicht konsequent und abgeklärt genug. Zumindest noch nicht. Vor allem Zverev muss in der neuen Saison einen weiteren Schritt in seiner Entwicklung machen. Ansonsten bleibt er vielleicht der unvollendete Wunderspieler, der selbst bei seiner eigenen Generation immer einen Schritt hinterher sein wird. Dass er es kann, hat er nicht zuletzt bei den ATP-Finals 2018 bewiesen. Der Sprung auf das nächste Karrierelevel blieb nach diesem Erfolg jedoch aus. Da sind Thiem und Medvedev schon einen Schritt weiter. Doch auch sie müssen beweisen, dass sie über eine komplette Saison mit den Giganten der Branche mithalten können. 2021 wird ein ganz entscheidendes Jahr für die junge Generation. Sollte die Wachablösung an der Spitze nicht vollzogen werden, bleibt für die Next Gen nur zu hoffen, dass Spieler wie Djokovic und Nadal bald in Rente gehen werden.