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Angelique Kerber ringt Venus Williams nieder
von Matthias Nientiedt | 31.August 2012
Bravo Angelique Kerber! Mit dem Match gegen Venus Williams hat sie erneut bewiesen mittlerweile zur absoluten Weltspitze zu gehören, Deutschland hat endlich wieder eine Spielerin, mit der man realistisch auf einen Grand Slam-Sieg hoffen darf. Bis dahin ist es natürlich noch weit, aber der Sieg über Venus Williams hat die Tür bis weit in die zweite Turnierwoche auf gemacht für Kerber, in der nächsten Runde gegen Gowortsowa dürfte es erstmal wieder eine Stufe leichter werden.
Gegen die Lokalheldin Venus Williams vor 15.000 Leuten auf dem Center Court zu bestehen, das ist schon ohne sportliche Aspekte eine Leistung. Kerber hat sie gemeistert! Unter diesen Rahmenbedingungen ein Dreisatzmatch nach 4:2-Rückstand im entscheidenden Satz noch zu drehen ist ganz großes Tennis. Aber dass Angelique Kerber keine Nerven hat ist ja mittlerweile bekannt und davor fürchtet sich mittlerweile die Weltspitze: Kerber gewinnt statistisch ungefähr 90 Prozent aller Matches, die über die volle Distanz gehen. Und spätestens nach diesem Sieg dürfte Kerber auch bei den Amerikanern ganz oben auf der Favoritenliste für den Turniersieg stehen.
Irgendwie habe ich das Gefühl dass hier in der ersten Turnierwoche die deutschen Teilnehmer ständig über die volle Matchdistanz gehen, meistens jedoch nicht so erfolgreich: Nach dem dummen Ausscheiden von Haas, der selber Schuld war, sind gestern Daniel Brands und Tatjana Malek ebenfalls über fünf bzw. drei Sätze gescheitert. Bei beiden war aber eher die Stärke der Gegner verantwortlich für das Ausscheiden. Brands zeigte eine Super-Leistung, zog nach 0:2-Rückstand sensationell mit dem großen Favoriten Cilic gleich. Leider besann der sich im fünften Satz im entscheidenden Moment wieder seiner Qualitäten und gewann doch noch. Bei Malek war es genau andersherum: Sie gewann überraschend den ersten Satz indem sie Stevens zur Weißglut brachte mit abwechslungsreichem Spiel und Mondbällen. Doch mit zunehmender Matchdauer brach sie ein, verlor am Ende verdient.
Dass Björn Phau gegen Federer keine Chance hatte und in drei Sätzen verlor braucht man eigentlich kaum erwähnen. Heute spielt Kohlschreiber gegen Paire, den er eigentlich schlagen sollte. Auf das nächste match von Angelique Kerber freuen wir uns dann am Wochenende.