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Julia Görges und Benjamin Becker als deutsche Hoffnungen
von Matthias Nientiedt | 23.Januar 2015
Nun hat es leider doch die sympathische junge Carina Witthoeft erwischt. Irina-Camelia Begu heißt die Rumänin, die in der dritten Runde der Australian Open 2015 den Vormarsch der aufstrebenden jungen Deutschen ein Ende setzte. Begu hatte ja in der ersten Runde bereits Angelique Kerber ausgeschaltet, insofern bestätigt die Rumänin ihre tolle Form.
Damit sind nun Benjamin Becker bei den Herren und Julia Görges die beiden letzten deutschen Tennisspieler im Tunier. Wer hätte das gedacht? Keine Andrea Petkovic, keine Sabine Lisicki, keine Angelique Kerber, keine Mona Barthel, keine Annika Beck. Julia Görges ist im deutschen Damentennis die Frau der Stunde! Um die Weltranglisten-73. war es in letzter Zeit eher ruhig geworden, zu viele andere erfolgreiche deutsche Tennisspielerinnen haben die Medien und auch die Turniere dominiert, der letzte größere Erfolg von Julia Görges liegt schon länger zurück. Görges ist in den letzten 2 Jahren häufig früh gescheitert, bei großen Turnieren konnte sie nicht viel reißen. Aber die 26-jährige scheint sich zum Ende der letzten Saison vorgenommen zu haben nochmal anzugreifen. Sie hat sich einige Wochen Pause gegönnt und anscheinend die Zeit genutzt sich perfekt auf Australien vorzubereiten. Unglaublich souverän hat sie in der ersten Runde das Riesentalent Belinda Bencic abgefertigt in zwei Sätzen, anschließend Klara Koukalove and Lucie Hradecka, die immerhin Ana Ivanovic aus dem Turnier geworfen hat. Das war vor allem auch mental eine starke Leistung, denn nach anfänglich klarer Führung schien das Momentum auf die Seite der Tschechin zu wechseln, doch Görges kämpfte und behielt die Oberhand. Das war eine ganz starke Leistung, nun geht es gegen Makarova.
Bei den Herren ist Benjamin Becker der letzte deutsche Tennisspieler im Turnier. Tja, Benjamin Becker. Gefühlt hat er in seinem Leben nur einen großen Erfolg gehabt: die Karriere von Andre Agassi zu beenden. Ich persönlich habe ihm die letzten Jahre kaum noch etwas zugetraut, umso überraschender nun sein Einzug in die dritte Runde gegen den Lokalhelden Lleyton Hewitt. So schön dieser Erfolg von Benjamin Becker jedoch ist, er zeigt den schrecklichen Zustand des deutschen Herrentennis erneut. Einzig Philipp Kohlschreiber traut man normalerweise zu mal 2 Runden in einem Grand Slam-Turnier zu überstehen, doch er ist gegen Tomic ausgeschieden und Becker füllt zum Glück diese kleine Lücke. Auch wenn Benjamin Becker gegen Milos Raonic, sorry, keine Chancer haben wird.