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  • Die Woche nach Wimbledon

    Von Matthias Nientiedt | 10.Juli 2010

    In der ersten Woche nach Wimbledon 2010 finden drei Turniere statt: Das ATP-Rasenturnier in Newport und die WTA-Turniere in Budapest und im schwedischen Bastard. In Newport und Bastard waren deutsche Tennisspieler dabei, aber nicht unbedingt erfolgreich…

    Am Mittwoch haben mit Tatjana Malek und Anna-Lena Grönefeld die letzten deutschen vertreterinnen in Bastard die Segel streichen müssen. Malek unterlag der Argentinierin Dulko und Grönefeld der US-Amerikanerin Craybas. Am Vortag waren bereits Kerber, Woerle und Siegemund ausgeschieden. Den Namen Laura Siegemund hatte ich zugegebenermaßen vorher noch nie gehört. Ihre Niederlage gegen die Holländerin Rus war jetzt auch nicht unbedingt ein positiver Ausblick. Trotzdem werde ich die junge deutsche Tennisspielerin mal beobachten in der Zukunft.

    Bei den Herren ist Björn Phau direkt in der ersten Runde gegen den Jamaikaner Dustin Brown ausgeschieden. Keine Schande, konnte Brown doch im Turnierverlauf den großen Favoriten Sam Querrey ausschalten. Diesen Dustin Brown finde ich trotzdem komisch. Sowas von hektisch haut er die Aufschläge ohne sich vorher zu konzentrieren wie eine Maschine ins Feld, als ob er einen Geschwindigkeitsrekord aufstellen will. Und dann lässt er sich jedesmal den exakt gleichen Ball wiedergeben. Trotzdem gewinnt er seine Spiele, ein komischer Kauz… Der Platz in Newport ist auch komisch, auf einer Seite grenzt direkt der andere Platz an, die Anlage finde ich insgesamt nicht tauglich für ein ATP-Turnier, aber nun gut, die Amis wollen ja auch Ihr Rasenturnier haben.

    Nadal und Serena Williams gewinnen Wimbledon

    Von Matthias Nientiedt | 10.Juli 2010

    Die Wimbledon-Sieger 2010 heißen Rafael Nadal und Serena Williams. Beide konnten sich im Finale doch relativ deutlich durchsetzen. Nadal ist derzeit einfach mal wieder eine Klasse für sich, Berdych hatte keine ernsthafte Chance, der Spanier spielt einfach Tennis vom anderen Stern, so kraftvoll, dass jeder gegner mit der Zeit zermürbt wird. Und er ist in den entscheidenden Sizuationen zur Stelle. Berdych hat ein tolles Turnier gespielt und hatte sich den Finaleinzug redlich verdient (der Auftritt von Brands gegen Berdych ist im nachhinein auch nochmal aufgewertet worden). Dennoch steht im Herrentennis derzeit Rafael Nadal einfach über allen, zumal Roger Federer nur noch ein Schatten seiner selbst ist, so viele unforced Errors wie er derzeit in einem Spiel macht hat er vor einigen jahren in der ganzen Saison nicht gemacht…

    Bei den Damen ist der Sieg von Serena Williams ebenfalls keine Überraschung, das kraftvolle Spiel der Williams-Schwestern ist einfach auf Rasen eine Klasse für sich bei den Damen, denn mit so viel Power wie Serena Williams spielt einfach keine andere Tennisspielerin auf der Tour. Venus Williams war eine echte Enttäuschung, sie schien im Spiel gegen Pironkova richtig Angst vor dem nächsten Ballwechsel zu haben und machte unglaublich viele Fehler. Vielleicht hat sie irgendwelche Probleme derzeit, die sie psychisch nicht so stabil erscheinen lassen. Aber dafür konnte ihre Schwester ja den Pott nach Hause holen!

    Daniel Brands im Achtelfinale von Wimbledon

    Von Matthias Nientiedt | 26.Juni 2010

    Alle Achtung Daniel Brands! Deutsche Tennisspieler im Achtelfinale von Wimbledon haben wir nicht so häufig, da kann er jetzt schon stolz drauf sei. Nach Siegen gegen Andreev und Davydenko(!) in den ersten beiden Runden hatte er es in Runde drei mit Victor Hanescu zu tun und dieses Match war wahnsinnig umkämpft. Die ersten drei Sätze wurden im Tie-Break entschieden, zweimal war Hanescu Sieger und hatte im dritten Tie-Break auch schon Matchball, Brands konnte den dritten Satz jedoch noch für sich entscheiden. Aus sportlicher Sicht etwas schade, dass hanescu anschließend kaum noch normal weiterspielen konnte wegen einer Oberschenkel-Verletzung und im fünften Satz sogar aufgeben musste. Den Erfolg von Daniel Brands soll dieses jedoch nicht schmälern, er trifft heute im Achtelfinale auf den Tschechen Tomas Berdych. Dieser gilt als kommender Mann und wird wohl ziemlich sicher eine Nummer zu hoch sein für Brands. Trotzdem der Achtelfinal-Einzug ein Riesen-Erfolg für den in Deutschland doch noch ziemlich unbekannten Brands und ein echter Achtungserfolg, der Mut macht für die Zukunft.

    Auch Tobias Kamke hat Chancen auf das Achtelfinale, er tritt in der dritten Runde gegen Jo-Wilfried Tsonga an. Auch Kamkes Einzug in die dritte Runde hat viele Experten überrascht, der Junge spielt aber derzeit ganz tolles Tennis und kommt mit dem grünen Rasen von Wimbledon gut zurecht. Tobias Kamke ist nach seinen Siegen gegen Garcia-Lopez und Seppi zwar klarer Außenseiter bei den Buchmachern, auf Tsonga wetten würde ich aber dennoch nicht. Denn: Tsonga hat sich bei seinen Siegen gegen Kendrick und Dolgopolov verdammt schwer getan, das letzte match gewann er erst mit 10:8 im fünften Satz. Tsonga also alles andere als überragend in Form und vielleicht kann Kamke ihn ja ein bißchen ärgern oder gar gewinnen.

    Ein Wimbledon-Achtelfinale mit Daniel Brands und Tobias Kamke, ohne Philipp Kohlschreiber, Benjamin Becker, Nicolas Kiefer und andere bekanntere Namen im deutschen Tennis wäre mit Sicherheit eine Riesen-Sensation und ein toller Erfolg für das deutsche Tennis der beweißt, dass wir zwar derzeit keinen potentiellen Grand Slam-Sieger haben aber dafür in der Breite immer besser aufgestellt sind. Und wenn das so weitergeht werden wir auch irgendwann wieder einen Kandidaten für einen großen Turniersieg haben!