Keine deutsche Medaille bei Olympia
Von Matthias Nientiedt | 6.August 2012
Eigentlich kaum zu glauben dass Deutschland im Tennis bei diesen Olympischen Spielen keine Medaille gewinnen konnte. Zumindest bei den Damen sah es ja lange extrem gut aus, Angelique Kerber, Julia Görges und Sabine Lisicki lieferten tolle Matches ab und persönlich habe ich fest geglaubt dass eine der drei deutschen Tennis-Damen ein Edelmetall gewinnen kann. Leider kam es dann doch anders, mit Kerber schied dann am Donnerstag doch die letzte deutsche aus (gegen Azarenka). Aber dann gab es doch noch Medaillen-Hoffnung: Im Mixed schlugen sich Christopher Kas und Sabine Lisicki richtig stark. Doch dann verpassten die beiden das Finale durch eine Niederlage gegen die Briten, vielleicht war der Respekt vor allem vor dem in dieser Woche grandios spielenden Andy Murray einfach zu groß. Im kleinen Finale um die Bronzw-Medaille gab es dann am Sonntag abend ebenfalls eine Niederlage gegen die USA, denkbar knapp im Match-Tiebreak (eine komische Variante die es nur bei Olympia gibt). Wie sehr Sabine Lisicki enttäuscht war mit leeren Händen nach Hause zu fahren konnte anschließend jeder sehen, sie konnte ihre Tränen nicht zurückhalten. Doch es waren sicherlich nicht die letzte Olympia-Teilnahme von Sabine Lisicki, auch wenn das jetzt ein schwacher Trost ist…
Haas verliert das Finale gegen Monaco
Von Matthias Nientiedt | 23.Juli 2012
Bei der Siegerehrung hat Tommy Haas es selbst gesagt: Er war sich nicht sicher, ob er jemals nochmal ein Finale spielen wird und war daher in Hamburg besonders motiviert, zumal es in Deutschland und in seiner Heimatstadt war. Das Spiel war auch wirklich spannend, wobei man eigentlich nie den Eindruck hatte, dass Haas es gewinnen könnte. Und Juan Monaco war auch ein wirklich sympathischer Sieger, ein fairer Sportsmann und emotional berührt durch den Sieg. Insofern alles in Ordnung: Die German Masters haben dank der großartigen Arbeit von Michael Stich eine echte Aufwertung erfahren und das Publikum war auch da, sicherlich hauptsächlich dank der deutschen Spieler (allen voran natürlich Haas).
Was aber irgendwie nicht passt ist der Belag zu dieser Zeit. Nach den French Open ist die Sandplatz-Saison doch eigentlich vorbei, ich könnte mir vorstellen dass noch mehr Top-Spieler nach Hamburg kommen würden wenn auf Hartplatz gespielt würde, das Turnier quasi als Vorbereitung für die amerikanische Hartplatz-Saison fungieren würde.
Deutsches Viertelfinale in Hamburg
Von Matthias Nientiedt | 20.Juli 2012
Beim ATP-Turnier in Hamburg hat es ja schon die in oder andere positive Überraschung durch deutsche Tennisspieler gegeben. So konnte beispielsweise Julian Reister sensationell Fernando Verdasco in zwei Sätzen schlagen als riesiger Außenseiter. Leider war eine Runde später gegen Jeremy Chardy dann für ihn Schluss. Aber drei Deutsche haben es bis ins Halbfinale geschafft: Philipp Kohlschreiber, Florian Mayer und Tommy Haas. Mayer und Haas treffen sogar aufeinander, der Sieger der Partie trifft im Halbfinale wahrscheinlich auf Cilic (oder Ramos-Vinolas). Philipp Kohlschreiber muss sich heute mit dem alten Sandplatz-Wühler Nicolas Almagro auseinandersetzen, der Sieger hier trifft auf Monaco oder Chardy. Von der Aufteilung her ist also sogar ein deutsches Finale möglich, eine Vorrausetzung dafür ist natürlich ein Sieg Kohlschreibers über Almagro. Der Spanier hat eine beeindruckende Sandplatz-Bilanz in den letzten fünf Jahren aufgebaut: 142 Siege bei 48 Niederlagen. Und verlieren tut Almagro auf Sand meist nur gegen die absoluten Top-Player, selten dass er auf seinem lieblingsbelag mal gegen vermeintlich schwächere Spieler strauchelt.
Kohlschreiber würde ich nicht als einen solchen bezeichnen, er ist zwar schwankend in seinen Leistungen aber bei entsprechender Motivation und vor heimischem Publikum immer zu Top-Leistungen bereit, hat also sicherlich eine Chance hier Almagro zu schlagen. Kohlschreiber spielt zwar grundsätzlich nicht so gerne auf Sand (53 Siege und 37 Niederlagen in fünf Jahren), hat aber auch auf diesem Belag schon sensationelle Leistungen gezeigt. Hoffentlich schafft er das hier in hamburg wieder, denn vom Potential her kann er das Turnier auch gewinnen. Der direkte Vergleich zwischen kohlschreiber und Almagro ist sehr ausgeglichen, 4:3 steht es hier für Kohlschreiber, auf Sand 2:2 wobei einige Spiele schon sehr lange her sind. Das letzte Sand-Duell entschied Almagro in zwei Sätzen für sich.