Auftakt am Rothenbaum
Von Matthias Nientiedt | 19.Juli 2011
Nachdem es in Stuttgart für die deutschen Tennisspieler überhaupt nicht lief und einzig Stebe die erste Runde überstehen konnte ist es beim ATP-Turnier am Hamburger Rothenbaum bisher besser gelaufen: Am ersten Turniertag konnten drei deutsche Tennis-Herren ihre Auftaktmatches erfolgreich gestalten, und bei allen dreien konnte man nicht unbedingt davon ausgehen. Zuerst konnte Bastian Knittel als klarer Außenseiter gegen Ivan Dodig gewinnen, er bekommt es direkt mit dem nächsten Kroaten zu tun, mit Marin Cilic. Später konnte Tobias Kamke ebenfalls als Außenseiter gegen den Spanier Riba siegen und zum Abschluß bezwang Julian Reister noch den Usbeken Istomin. Reister trifft nun auf Guillermo Garcia-Lopez und Kamke bekommt es mit Juan Ignacio Chela zu tun.
Am Dienstag stehen dann sechs Duelle mit deutscher Beteiligung auf dem Plan. Vielleicht können unsere Jungs ja das schwache Abschneiden in Stuttgart korrigieren.
Deutsche Tennisspieler blamieren sich beim Heimspiel
Von Matthias Nientiedt | 14.Juli 2011
Es ist kein Geheimnis dass aktuell die deutschen Tennisspielerinnen wesentlich erfolgreicher unterwegs sind als die Herren. Das Abschneiden beim Mercedes-Cup in Stuttgart vor eigenem Publikum ist für das deutsche Herren-Tennis doch schon eine mittlere Blamage. Von sieben angetretenen DTB-Herren hat nur einer die zweite Runde erreichen können. Cedrik-Marcel Stebe konnte sich gegen Oldie Davydenko durchsetzen. Eine gute Leistung und damit hatten wohl auch nur wenige gerechnet, obwohl der Russe in Erstrunden-Matches auch in der Vergangenheit schon mehrfach für eine negative Überraschung gut war. So langsam neigt sich seine Karriere wohl auch dem Ende zu. Das soll die Leistung von Stebe aber nicht schmälern, vor allem weil es der einzige positive Aspekt bezüglich des Abschneidens der deutschen Tennisspieler überhaupt war. Im Einzelnen:
Philipp Petzschner verlor klar und deutlich mit 3:6 und 3:6 gegen Michael Youzhny. Kein Glanzstück, aber gegen diesen Gegner darf er an einem schlechten Tag mal verlieren. Den hatte auch Florian Mayer: gegen den völlig unbekannten Argentinier Del Bonis verlor er im Eiltempo mit 2:6 und 3:6 ziemlich blamabel und zum Ärger der Zuschauer. Beide ließen als Begründung die Belastung durch den Davis Cup zählen. Wobei ich mich immer Frage: Wenn es so ist, warum tritt man dann überhaupt an? Die Belastung spürt man doch nicht erst im Match?
Von den anderen deutschen Teilnehmer durfte man aktuell leider eh auch nicht viel erwarten. Passend hat sich dann auch Mischa Zverev gegen Cervenak verabschiedet, immerhin in drei Sätzen. Für Tobias Kamke war der Franzose Chardy ganz klar eine Nummer zu hoch, Kern verlor gegen Fognini und Knittel gegen Ferrero.
Eine große Chance also für Cedrik-Marcel Stebe sich mal etwas ins Licht der Öffentlichkeit zu spielen. Er trifft auf den Italiener Fognini in der zweiten Runde. Ansonsten warten wir aus deutscher Sicht vielleicht lieber auf das nächste WTA-Turnier…
Tennisspieler wegen Korruptionsverdacht lebenslang gesperrt
Von Matthias Nientiedt | 12.Juli 2011
Der österreichische Tennisspieler Daniel Köllerer ist von der ITF (International Tennis Federation), beziehungsweise von deren Antikorruptionsbehörde TIU (Tennis Integrity Unit) zu einer lebenslangen Sperre verurteilt worden.
Dem Urteil zufolge, welches vom internationalen Tennisverband in Zusammenarbeit mit ATP und WTA (Damen- und Herren-Tour) gefällt wurde, darf Köllerer nun nie wieder auf dem Platz stehen. Weder als Spieler noch als Trainer.
Außerdem wurde er zu einer Geldstrafe in der Höhe von knapp 70.000 Euro verurteilt. Dass die Karriere des Österreichers Köllerer schon immer so etwas wie ein Roulette-Spiel gewesen ist, sollte den meisten Sportbegeisterten nichts Neues mehr sein. Bei einer Sportwette auf Köllerer zu setzen, war dann auch für die Wettbegeisterten so wie ein Roulette – Spiel. Schließlich fiel der Österreicher immer wieder mit unkonstanter Leistung, seinem schlechten Benehmen und Wutanfällen auf dem Platz auf.
Eine Begründung für das durchaus überraschende Urteil der TIU gibt es natürlich auch. Köllerer wird vorgeworfen, im Zeitraum von Oktober 2009 bis Juli 2010 gegen drei verschiedene Anti-Korruptions-Regeln des Anti-Korruptions-Programms verstoßen zu haben. So soll er versucht haben, den Ausgang von Spielen zu manipulieren und anderen Spieler Geld angeboten haben, wenn diese dann im Spiel „nicht ihr bestes“ geben würden. Außerdem habe er auch noch mit anderen Mitteln versucht die Leistung seiner Gegner negativ zu beeinflussen.
Für Köllerer selbst ist dieses Urteil ein Riesenschock. Er werde auf jeden Fall in Berufung gehen, die Strafe bedrohe laut eigenen Angaben seine Existenz. Sowohl er als auch sein Anwalt bestreiten und dementieren die Vorwürfe wehement. Köllerer habe weder anderen Spielern gedroht, noch Ihnen Geld angeboten um auf diese Weise Spiele zu gewinnen. Auch mit getürkten Wetten will er nichts zu tun haben.
Ob es der exzentrische Österreicher noch einmal zurück auf den Tennisplatz schaffen wird, bleibt abzuwarten. Und falls die nun eingeleiteten rechtlichen Schritte erfolgreich sind, muss man erst sehen, ob er an ehemalige Erfolge (einst Platz 55. in der Weltrangliste) anschließen kann.