Bleibt Nadal auch 2011 der Sandplatz-König?
Von Matthias Nientiedt | 8.April 2011
Der Frühling ist da und die Sandplatz-Saison ist eröffnet. Aktuell finden erste Vorbereitungsturniere in Casablanca und Houston (ATP) sowie in Marbella und Charleston (WTA) statt, wobei der Platz in Charleston irgendwie undefinierbar ist…
Zum Thema: Rafael Nadal ist seit Jahren der unbestrittene Sandplatz-König. Als Roger Federer die letzten Jahre die ATP beherrschte gelang ihm eigentlich überall der Sieg, nur nie bei den French Open gegen Nadal. 2009 konnte Federer dann erstmals die French Open gewinnen, dabei jedoch nicht Nadal schlagen weil dieser im Halbfinale gegen Söderling patzte. 2010 gewann Nadal dann wieder und ist aktuell mehr denn je der unbestrittene Sandplatz-König. Roger Federer ist längst nicht mehr der Alte, die einzige Gefahr für Nadal scheint aktuell vom unmenschlich gut spielenden Novak Djokovic auszugehen, doch auch er ist kein klassischer Sandplatz-Spieler. Und das spiegelt sich auch in den Quoten bei den Sportwetten nieder: Rafael Nadal ist hier klarer Favorit: 1,7 zu 1 stehen die Tenniswetten auf den Spanier, selbst für Federer und Djokovic gäbe es bei einem Turniersieg schon den 6-fachen Einsatz zurück. Es scheint also klar zu sein: Laut den Buchmachern droht Rafael Nadal in diesem Jahr keine große Gefahr auf Sand.
Ich denke auch Federer ist aktuell und gerade auf Sand keine Gefahr für Nadal, Djokovic vielleicht schon eher. Vielleicht schafft aber einer der typischen Sandplatz-Wühler mal eine Überraschung oder einen Sieg gegen König Nadal. Ein Verdasco war früher eine Größe auf Sand und freut sich schon lange wieder auf die Sandplatz-Saison, wie er zum Beispiel nach seiner zweiten Niederlage gegen Raonic vor einigen Wochen im Interview sagte. Sinngemäß: „Wartet mal ab bis wieder richtiges Tennis gespielt wird, dann hat er keine Chance gegen mich“. Zuvor hatte Raonic Verdasco mit seinen Aufschlägen auf schnellem Belag zur Weißglut gebracht. Aber auch andere Namen sind zu nennen: Andujar, Cuevas, Lokalmatador Monfils, Ferrer, Murray, Almagro und eigentlich fast alle Spanier oder spanisch-sprachige Tennisspieler.
Ab dem 17.Mai werden wir es live miterleben können, dann starten die French Open 2011. Und am 5.Juni findet das Finale von Roland Garros statt. Und die Frage ist wohl: Wer wird dann gegen Nadal verlieren?
Kennen Sie Mona Barthel?
Von Matthias Nientiedt | 6.April 2011
Ich kannte sie bis zu dieser Woche nicht. Die Fakten: Mona Barthel ist eine aktuell 21-jährige deutsche Tennisspielerin, die auf WTA-Ebene bis auf zweimal (einmal in Luxemburg und einmal in Stuttgart) nie über die Qualifikation herausgekommen ist. Beim in dieser Woche in Marbella stattfindenden WTA-Turnier hat sie es nun zum dritten Mal geschafft, in drei Matches ohne Satzverlust und laut Buchmacher-Quoten jedesmal als Außenseiterin. Nun stand also die erste Hauptrunde an gegen: Svetlana Kuznetsova! Alles klar, brauchen gar nicht erst spielen, Feierabend für die Deutsche.
Aber denkste! Sie hat zwar am Ende tatsächlich verloren, mit 6:4, 6:7 und 4:6, aber dennoch gehörig auf sich aufmerksam gemacht! Nicht nur weil sie den ersten Satz gewonnen hat und Kuznetsova im zweiten Satz in den Tie-Break gezwungen hat, das würde man denken wenn man das blanke Ergebnis liest. Eigentlich hatte Mona Barthel das ganze Match über Kuznetsova am Rande der Niederlage und man dachte bereits zweimal, das Match sei zu Gunsten der Deutschen gelaufen. Im zweiten Satz schlug sie schon zum Matchgewinn auf und im dritten und entscheidenden Satz war sie 2 Breaks vorne und hat mit 4:1 geführt! Und da Barthel eine gute Aufschlägerin ist und Kuznetsova von der Körpersprache teilweise schon aufzugeben schien dachte eigentlich jeder Zuschauer die Sensation sei perfekt. Doch dann schlotterten der jungen Deutschen doch noch die Knie. Mit dem Matchgewinn vor Augen flatterten ihr plötzlich die Nerven, die erfahrene Kuznetsova nutzte dies aus und holte sich das Match noch.
Der auf dieser Ebene völlig unerfahrenen Mona Barthel kann man da keinen Vorwurf machen, Kuznetsova kannte sie bisher ja fast nur aus dem Fernsehen, beim ersten Match mit Siegchancen gegen eine Top-Spielerin am Ende nervös zu werden ist ok, wenn auch schade. Der positive Eindruck überwiegt: Mona Barthel ist enorm sicher aufgetreten, hat kaum unnötige Fehler gemacht und Kuznetsova mit ihrer fast fehlerfreien Leistung ja auch beinahe besiegt. Negativ ist anzumerken: Barthel ist zu langsam, wenn Kuznetsova mal Druck gemacht hat und die Ecken ausgespielt hat war sie meist nicht schnell genug. Daran muss sie arbeiten, denn vom Schlagpotential her gehört sie ganz klar auf die WTA-Tour! Und was bei besserer Athletik und Kondition auch nett wäre: Die Geräusche beim Schlagen etwas zu reduzieren wäre für die Zuschauer sicher ganz angenehm…
Gegen Sharapowa ist Schluß
Von Matthias Nientiedt | 1.April 2011
Andrea Petkovic hat das Finale beim WTA-Turnier in Miami verpasst. Gegen Sharapowa konnte sie den ersten Satz dominieren und mit 6:3 gewinnen, danach brach sie jedoch völlig ein. Mit 0:6 gab sie den zweiten Durchsatz ab und auch im dritten sah es lange nach der „Brille“ aus, am Ende hieß es dann „nur“ 2:6 aus der Sicht von Petkovic. Die Siege gegen Wozniacki und Jankovic haben wohl zuviel Kraft gekostet, dass sie mit Sharapowa mithalten kann hat sie einen Satz lang eindrucksvoll bewiesen, am Ende ist sie aber an der Physis gescheitert, vielleicht auch etwas an der Psyche.
Insgesamt trotzdem ein toller Erfolg für Petko dieses Turnier, und marketingtechnisch ist sowieso weiter auf der Höhe: Sie hat angekündigt ihren Petko-Dance nicht mehr zu tanzen und sich ein neues Sieger-Ritual auszudenken. Die Frau macht sich also weiter interessant…