Petkovic weiter, Mayer enttäuscht
Von Matthias Nientiedt | 19.Januar 2011
So kann man den heutigen Tag bei den Australian Open zusammenfassen. Florian Mayer war nach seinem Überraschungssiegt gegen Davydenko klarer Favorit gegen Nishikori, aber wie hier schon geschrieben, der Japaner ist ein verdammt guter Spieler. Kann mir vorstellen dass Mayer ihn unterschätzt hat und selbst nach dem Sieg gegen Davydenko glaubte ihm könne hier nichts passieren. Und als er merkte was los ist da wars zu spät. Dumm gelaufen, Herr Mayer.
Nachdem Philipp Kohlschreiber wie erwartet gegen Tomas Berdych ausgeschieden ist (immerhin konnte er den ersten Satz gewinnen) ist nur noch Benjamin Becker fürs deutsche Herren-Tennis im Turnier. Er trifft morgen auf Dolgopolov. Sicherlich kein schlechter Gegner, doch für einen Becker in Form auf Hartplatz schlagbar. Die Quoten bei den Buchmachern, wo Dolgopolov klarer Favorit ist sind etwas unverständlich. Vielleicht lohnt sich hier eine Tenniswette auf Becker.
Bei den Damen sieht es besser aus aus deutscher Sicht: Andrea Petkovic besiegte heute die Britin Keothavong, wobei sie erst so gar nicht ins Match gefunden hat. Nach verlorenem ersten Satz und Break zurück im zweiten Satz ließ sie sich erstmal den Fuß neu bandagieren. Obs daran gelegen hat oder ihr die Pause aus psychologischer Sicht gut getan hat – egal: Die Deutsche drehte anschließend auf. Als sie den zweiten Satz gewann pushte sie sich so dermaßen auf, dass Keathavong anscheinend Angst bekam. 6:0 fertigte Petkovic ihre Gegnerin im dritten Satz ab. Fürs nächste Match sollte Petkovic aber nicht so lange warten mit dem Tennis spielen, gegen Venus Williams wird es dann sicher nicht mehr reichen.
Heute Nacht heißt es dann Daumen drücken für Kristina Barrois. Gegen Anastasia Pavlyuchenkova muss sie schon einen verdammt guten Tag erwischen. Sie ist zu Recht krasse Außenseiterin und hier wird wohl Schluß sein für sie.
Erster Kracher bei den Australian Open
Von Matthias Nientiedt | 18.Januar 2011
Nalbandian gegen Hewitt, so hieß die Erstrundenpartie am heutigen Dienstag in Melbourne. Das Match versprach einiges, Nalbandian wieder besser in Form und häufig ein Garant für enge 5-Runden-Matches gegen den alternden Lokalmatador Lleyton Hewitt.
Persönlich fühlte ich mich vor dem Match erinnert an den letzten Wimbledon-Auftritt von Boris Becker.
Das Match war geprägt von Defensiv-Tennis, Hewitt hat fast fehlerfrei die Bälle im Spiel gehalten und gut aufgeschlagen, Nalbandian versucht Druck zu machen, was ihm mal mehr und mal weniger gelang. Und so kam es wie es kommen musste, es ging über 5 Sätze. Nalbandian siegte am Ende nach über 280 Minuten, vorher musste er jedoch 3 Matchbälle abwehren. Das Match war teilweise an Spannung nicht zu überbieten, gerade wegen der langen Ballwechsel bei spielentscheidenden Situationen. Irgendwie hatte man den Eindruck dass am Ende Nalbandian gewonnen hat weil Hewitt etwas die Puste ausging, doch hätte dieser einen seiner Matchbälle (bei Aufschlag Nalbandian) verwandelt würde man darüber nicht nachdenken.
Schade für die Australier, aber ein echtes Highlight der ersten Runde der Australian Open 2011. Und gegen Nalbandian würde ich persönlich nicht spielen wollen, ein sehr unangenehmer Gegner!
Guter Auftakt bei den Australian Open 2011
Von Matthias Nientiedt | 18.Januar 2011
Die erste Runde der Australian Open2011 ist abgeschlossen und aus deutscher Sicht hat es zweieinhalb positive Überraschung gegeben: Benjamin Becker konnte dem wesentlich stärker eingeschätzten Letten Gulbis mit einer starken Leistung den Schneid abkaufen und sich überraschend souverän in drei Sätzen durchsetzen. In der zweiten Runde wartet nun Dolgopolov auf ihn, wenn er ähnlich spielt wie gegen Gulbis sollte hier die dritte Runde winken.
Noch stärker Florian Mayer: Mit Davydenko konnte er hier einen echten Top-Mann aus dem Turnier werfen. Das war schon eine faustdicke Überraschung des jungen Deutschen, der damit seine gute Form der letzten zeit eindrucksvoll unterstreichen konnte. Mayer trifft nun auf Nishikori, meiner Meinung nach eine ganz harte Nuss zzu knacken. Der Japaner hat sich zu einem soliden Spieler mit Tendenz nach ganz weit oben entwickelt, das Match wird mindestens genauso schwer wie Davydenko wage ich zu prophezeien. Dennoch: Neben Becker hat auch Mayer hier Chancen auf die dritte Runde. Ebenso übrigens wie Philipp Kohlschreiber, der sich im innerdeutschen Duell gegen Tobias Kamke nach 0:2 Satzrückstand noch durchsetzen konnte. Früher hat sich Kohli mal beschwert dass bei den Grand Slams Best-of-Five gespielt wird, diesmal dürfte er froh gewesen sein. Mit Tomas Berdych hat er jedoch das härteste Los der deutschen Tennisspieler in Runde zwei getroffen.
Mit der halben Überraschung meinte ich im Übrigen Philipp Petzschner. Der hat gegen den Australian Open-Spezialisten Tsonga schon mit 2:0 Sätzen geführt und verdammt starkes Tennis gespielt. Leider ließ er danach etwas nach bzw. Tsonga drehte auf und gewann die letzten drei Sätze. Am Ende rettete sich Tsonga ins Ziel, als er im dritten Satz schon deutlich mit 5:2 führte aber plötzlich angeschlagen war und humpelte. Mit Hilfe seines Aufschlages rettete er sich jedoch ins Ziel, schade für Petzschner. Die anderen deutschen Tennis-Herren sind erwartungsgemäß ausgeschieden, aber mit drei deutschen Tennisspielern in Runde zwei können wir zufrieden sein, zumal noch Hoffnung auf mehr besteht.
Bei den Damen konnten sich Julia Görges und Andrea Petkovic in der ersten Runde durchsetzen. Vor allem Petkovic richtig stark und souverän mit 6:1 und 6:2 gegen Craybas, die aber auch kein Gegner für sie war. Nun gehts gegen Keothavong, und wenn sie die nicht auch schlägt fresse ich mindestens einen Besen 😉
Juklia Görges hat es schwerer angetroffen, sie trifft nun auf die Estin Kanepi. Görges kann man mitlerweile fast alles zutrauen, daher sehe ich sie hier keinesfalls chancenlos, wenn auch als Außenseiterin. Entgegen ihrer Erstrundenpartie gegen Gallovits sollte sie sich jedoch steigern wenn sie eine Chance haben will.