Generali Ladies in Linz – die Siegerin im Jubiläumsjahr heißt zum zweiten Mal Ana Ivanovic
Von Matthias Nientiedt | 17.Oktober 2010
Das ging fix, nach nicht ganz 48 Minuten heißt das Ergebnis der Jubiläumsausgabe der Generali Ladies 2010 6:1 und 6:2 für die Serbin Ana Ivanovic. Ihre Gegnerin aus der Schweiz, Patty Schnyder hatte – auch nach eigenem Bekunden – überhaupt keine Chance.
Ana Ivanovic fegte sie förmlich vom Platz – nach einer guten Viertelstunde beendete sie den ersten Satz mit 6:1 – Schnyder machte einfach zu viele Fehler, weil sie keine wirklich passende Antwort auf das starke und sichere Spiel der ehemaligen Weltranglisten-Nummer Eins. Satz zwei sah auch nicht viel besser aus – der Schweizerin gelang es nur, bei einigen, wenigen Punkten mit den Tempo ihrer Gegnerin mitzuhalten und gab den Satz dann auch deutlich mit 2:6 ab – bezogen auf das gesamt Match gewann die Serbin 55 Punkte, Patty Schnyder erkämpfte 30 Zähler.
Bemerkenswert ist dabei, dass Ivanovic dieses Turnier eigentlich gar nicht auf ihrem persönlichen Kalender hatte – sie sprang quasi ein, als die US-Amerikanerin Serena Williams ihre Teilnahme in letzter Sekunde absagte. Während der Turniertage kam Ana Ivanovic immer besser mit den Gegebenheit zurecht und freut sich sichtlich – die lange Durststrecke ohne Turniersieg seit 2008, der tiefe Fall auf der Rangliste, Rangeleien um den Coach, das alles scheint jetzt hinter ihr zu liegen.
Vor ausverkauftem Haus und mit vielen bekennenden serbischen Fans im Rücken lies es sich Ivanovic nicht nehmen, auch ein paar Worte in ihrer Landessprache zu sprechen – was von großem Beifall begleitet wurde. Ziele für das kommende Jahr gibt es viele für Ana Ivanovic: gesund bleiben, auf gutem Niveau spielen und wieder Richtung Top Ten, Turniersiege und Titelverteidigung in Linz inbegriffen.
Patty Schnyder hat und wird nicht versprechen, ob sie 2011 wiederkommt nach Linz – hier werden wir alle abwarten müssen, ob das nicht der Anfang vom Ende einer großartigen Sportlerkarriere gewesen ist.
Ana Ivanovic wieder auf Kurs?! – Finale in Linz
Von Matthias Nientiedt | 16.Oktober 2010
Patty Schnyder gegen Ana Ivanovic – das ist das Finale der Generali Ladies 2010. Die Serbin konnte ihre Vorschlußrunde gegen die Italienerin Roberta Vinci ungefährdet in zwei Sätzen 6:3 und 7:5 gewinnen und freut sich nun auf das morgige Finale. Das heutige Semifinale hatte sie relativ schnell abgehakt, denn sie fühlt sich so langsam wieder an alte Stärken erinnert. Es sei ihr besonders im zweiten Satz gut gelungen den Druck im eigenen Aufschlagspiel zu halten und die Gegnerin nicht herankommen zu lassen. Jetzt freut sie sich sehr auf die morgige Partie, obschon ihr sehr wohl bewusst ist, wie wachsam sie im Spiel gegen Patty Schnyder sein muß.
Beide Spielerinnen waren schon einmal bei den Generali Ladies in Linz im Finale, aber bis jetzt konnte sich nur Ivanovic 2008 durchsetzen. Danach begann eine ziemliche Durststrecke für die Serbin und bis auf eine Finalteilnahme, konnte Ana Ivanovic keinen Titel für sich verbuchen – das soll sich aber beim morgigen Finale ändern.
Schnyder, die jetzt schon immer häufiger an ihr Karriereende denkt, steht bereits zum dritten Mal in der Schlußrunde. Es wird sicher ein spannendes Match werden und nach der guten Leistung der Schweizerin in ihrem Spiel gegen Andrea Petkovic ist auch das Ergebnis offen. Sollte es Ana Ivanovic schaffen und dieses Niveau halten, dürfte es tatsächlich nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die Weltspitze wieder im Visier der Serbin ist – erklärtes Ziel der Serbin und gar nich mehr im Focus der Schweizerin.
Petkovic verpasst Finaleinzug von Linz
Von Matthias Nientiedt | 16.Oktober 2010
Was für ein Match, leider mit negativem Ausgang für die junge Andrea Petkovic. Nachdem es im ersten Durchgang nach einer Demonstration der Schweizerin Patty Schnyder für die deutsche Tennisspielerin aussah kämpfte sich Petkovic im zweiten Satz dieses Halbfinals des WTA-Turniers in Linz zurück ins Match. Fast schon sensationell gewann Petkovic den zweiten Satz, wobei der Erfolg ihre enorme Willenskraft demonstrierte.
Im gesamten Match hat Schnyder eigentlich nur agiert, Andrea Petkovic versuchte stets die Ballwächsel zu bestimmen und Druck auszuüben. Leider machte sie heute, vor allem zu Beginn des Matches, verdammt viele Fehler und so kann man eigentlich sagen dass Patty Schnyder es sehr einfach hatte und nur den Ball im Spiel halten musste. Als Petkovic dann ihre Fehlerquote senken konnte gewann sie auch prompt den zweiten Satz.
Im dritten Satz drehte sich das Match dann gleich dreimal: Petkovic machte wieder mehr Fehler und Schnyder ging mit Break in Führung und schlug zum 4:2 auf, was zu diesem Zeitpunkt wie eine Vorentscheidung aussah. Doch plötzlich wackelten auch der Schweizerin die Knie und sie brach für eine Viertelstunde völlig ein. Sie gab Ihr Aufschlagspiel noch ab, Petkovic anschließend souverän zum 3:3 und im Anschluß sah Petkovic schon fast wie die sichere Siegerin aus, gewann ihre Spiele souverän und Patty Schnyder wackelte gewaltig. Andrea Petkovic hatte beim Stand von 5:4 bei Aufschlag Schnyder sogar schon Matchball, doch plötzlich machte sie wieder viele leichte Fehler und schenkte der Schweizerin anschließend das Break zum 5:6. Das lies sich die Schweizerin dann doch nicht mehr nehmen und tütete das Match ein zum 7:5 im dritten Satz.
Verdammt schade, Andrea Petkovic schien ein verloren geglaubtes Match aus dem Feuer reißen zu können, um sich dann nach über 2 Stunden Spielzeit selbst um den verdienten Erfolg zu bringen. Im Finale wäre sie wohl auf Ana Ivanovic getroffen.