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    Sind die häufigen Aufgaben im Tennis ein Protest?

    von | 14.Oktober 2009

    Derzeit fällt auf, dass relativ viele Spiele durch Aufgabe eines Spielers/einer Spielerin entschieden werden. Gerne nach exakt einem gespielten Satz. Einige Leute weisen in diesem Zusammenhang gerne auf Wettmanipulation hin, wo eine Aufgabe nach einem zu Ende gespielten Satz dann als Niederlage gewertet wird. Aber die Aussagen von Andy Roddick, der offen in der Presse im Namen vieler Spieler die Veranstalter und vertraglichen Rahmenbedingungen für die Spieler bezüglich der Zeitplanung kritisiert, lassen auch einen anderen Schluß zu:

    Laut Roddick wird es aus Rücksicht auf die Fans keinen Spieler-Streik geben. Aber deutlich kritisiert er den straffen Jahresplan für die Spieler und die extrem kurze Pause am Ende des Jahres, die durch die zu Jahresanfang stattfindenden Australian Open und eine notwendige Vorbereitungszeit automatisch noch kürzer ausfällt. Sicherlich sind einige Spieler dadurch am Ende des Jahres ausgepowert und verletzungsanfälliger. Aber die Tatsache, dass die absoluten Top-Spieler (Federer, Murray, Nadal, Roddick) entweder gar nicht mehr antreten oder einfach kurz antreten und dann aufgeben, kann auch politische Gründe haben: Dieser „stille Protest“ soll den Veranstaltern zeigen, dass Turniere zu dieser Zeit bzw. ohne entsprechende Ruhepausen im Jahresplan von den Spielern quasi torpediert werden. Gerade die Spieler, die es finanziell gar nicht mehr nötig haben lassen diese Haltung deutlich erkennen. Ein Federer eher still und zurückgezogen, ein Roddick eher lautstark und öffentlich. Insgesamt scheint man sich aber einig zu sein.

    Einige Spieler nutzen die Chance, um an Preisgelder zu kommen, die sonst ziemlich unerreichbar sind für sie. Dies liegt in der Natur der Sache, schmälert aber nicht die heimliche und gleichzeitig offene Kritik der Spieler durch verbale Äußerungen und Verhalten auf dem Platz. Die Funktionäre sollten sich vielleicht mal überlegen, ob sie die Zeitpläne nicht im Sinne der Spieler abändern sollten. Jedoch ist nicht schwer vorherzusagen, dass dafür zu viel Geld im Spiel ist und dies wohl nicht passieren wird. Aber vielleicht kann man sich ja auf einen Kompromiß verständigen und die Antrittsregeln ändern. Sowohl die Antrittspflicht für einige Spieler als auch die Regelung mit dem ersten Satz sollte vielleicht mal überdacht werden. Wenn nach den US Open bei den meisten Turnieren nur noch unmotivierte Top-Spieler gegen geldhungrige Underdogs unterwegs sind, dann hilft das am Ende niemandem mehr!

    1 Kommentar »

    Ein Kommentar to “Sind die häufigen Aufgaben im Tennis ein Protest?”

    1. Goerges und Groenefeld als letzte raus | Tennis - Experten meint:
      16.Oktober 2009 at 08:08

      […] das Aufgaben-Festival geht weiter. Diesmal haben Wawrinka, Monfils, Czink und Bartoli aufgegeben (siehe hier). Eigentlich wartet man nur noch auf den Saisonabschluß in Doha bzw. bei den Herren auf das […]